Der Chefkoch des Liget Royal Restaurants hält sich an die Regeln seines ehemaligen Meisters: „Alles, was Sie brauchen, nichts, w

Der Chefkoch des Liget Royal Restaurants hält sich an die Regeln seines ehemaligen Meisters: „Alles, was Sie brauchen, nichts, w

- Vom Hilfskoch zum Küchenchef, und das ist jetzt über ein halbes Jahr her. Was hat sich seitdem im Liget Royal Restaurant verändert, wie sieht die Küche von Tamás Bódis und seinem Team aus?
- Unser bisheriger Koch konnte seine Tätigkeit aufgrund einer Verletzung leider nicht weiterführen, so dass ich ihn seit August erstmals vertrat und dann, nachdem klar wurde, dass er auf Dauer nicht mehr arbeiten kann, seinen Platz einnahm. Wir hatten bereits eine gemeinsame Agenda und Erfahrung etabliert, die wir einerseits weiterführten und andererseits begannen, zu experimentieren. Als hervorragendes Hilfsmittel diente hierfür das Tagesmenü. Dabei konnten wir Gerichte ausprobieren, von denen wir dachten, dass sie bei unserer Kundschaft Anklang finden würden. Der grundlegende Gedanke war, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu einem erschwinglichen Preis anzubieten. Dazu mussten wir gute, aber nicht zu teure Rohstoffe auswählen. Wir wollten einfache, verständliche Gerichte mit dem gewissen Extra, dem gewissen Etwas, das auch eine technologische Neuerung oder Verbesserung sein könnte. Zum Beispiel um das Essen leichter zu machen. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Zubereitung einer leichten Sahne anstelle einer klassischen Soße.
– Schon nach kurzer Zeit war klar, was den Gästen gefiel. Es gab absolute Favoriten und einige davon wurden in die feste Speisekarte aufgenommen. Auch das Mittagsangebot ist gut, da wir experimentieren und einschätzen können, was gefragt ist. Dies ist wichtig zu berücksichtigen, da wir nicht für uns selbst kochen, sondern für die Gäste des Liget Royal Restaurants, die sich nach Gourmet-Aromen sehnen!

- Wenn wir die Frage aus der Perspektive der Kochphilosophie angehen?
- Meine Theorie über das Kochen, oder vielmehr die Art, wie ich gerne koche, ist mir im Workshop eines meiner Köche, Andor Kárász, geblieben. Seine Philosophie hat mich am meisten beeinflusst: aus einfachen Zutaten großartige Gerichte zuzubereiten. Er sagte immer: „Alles, was Sie brauchen, und nichts, was Sie nicht brauchen.“ Ich verfolge seine Denkweise seitdem und finde, dass man das im Essen ganz deutlich erkennen kann. Keines davon ist zu kompliziert, liebenswert, verständlich, aus ganz einfachen Zutaten gemacht, von guter Qualität, mit guter Technik, aber in jedem steckt die ein oder andere kleine, überraschende oder freche Kleinigkeit, die wir einbauen. Etwas Unerwartetes, aber natürlich im positiven Sinne.

- Auch die Rückmeldungen sind sehr gut, was zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es gibt viele Fünf-Sterne-Bewertungen, viele Menschen nehmen sich die Zeit, ihre Erfahrungen und Eindrücke hier ausführlich zu schildern. Denn im Grunde besteht unser Hauptziel darin, ein Erlebnis zu bieten, ein gastronomisches Erlebnis.

- Was bedeuten diese kleinen Wendungen und Überraschungen, die das Publikum offenbar so sehr schätzt?
- Dabei handelt es sich meist um kleine Beigaben, die in den jeweiligen Gerichten nicht üblich sind und mit denen der Gast nicht rechnet. Sie verleihen dem Gericht eine unerwartete, besondere Zusatznote, die natürlich zum Gericht passt. Um nur einige meiner vielen Favoriten zu nennen: Eingelegte Senfkörner sind eine einfache Zutat, entfalten in Ihrem Mund jedoch einen neuen Geschmack und verleihen Ihrem Gericht eine leicht säuerliche Note. Auch beim Reinbeißen haben die knusprigen Dinger einen Überraschungseffekt, geben dem Ganzen eine zusätzliche Textur und ein neues Erlebnis, genauso wie eingelegte Zwiebeln, die ich auf fast alles gebe, weil sie zu den meisten unserer Gerichte passen. Es hat Charakter, einen schönen essig-zuckerigen Geschmack und ist ein wahrer Genuss beim Reinbeißen, es erfrischt das Essen. Ein weiteres Lieblingsgericht von mir ist fein gehackter englischer Sellerie mit etwas Zitronenschale, Schalotten und Petersilie. Ich liebe es, diese über das Essen zu streuen, insbesondere über Pasta, weil sie dem Essen Frische und Erfrischung verleihen. Das ist keine Hexenküche, das sind ganz einfache und knifflige Kleinigkeiten, die aber das Geschmackserlebnis steigern.
- In der Küche des Liget Royal Restaurants in Hévíz dreht sich jedes Gericht um klassische Aromen, aber irgendwie ist das auch nicht der Fall, denn es gibt immer etwas Zusätzliches, etwas Neues, etwas spielerisch Besonderes.

- Das Liget Royal Restaurant in Hévíz erhält in der bekanntesten Suchmaschine tatsächlich viele Fünf-Sterne-Bewertungen, aber natürlich gibt es immer auch ein paar Kritikpunkte. Wie viel Aufmerksamkeit haben Sie dem geschenkt?
- Wir nehmen jedes Feedback sehr ernst und sind dafür dankbar. Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, diese Meinungen zu lesen, es gibt einem Kraft und die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Das Mindeste ist also, dass wir eine Fehlermeldung prüfen und, wenn wir sie für berechtigt erachten, darauf reagieren. Warum sollten wir es nicht verbessern, wenn wir wissen, was sonst noch behoben werden muss?
- Gleichzeitig gab es nach und nach mehrere Rückmeldungen, beispielsweise zu den Portionen, dass diese etwas größer sein könnten. Zwar handelte es sich dabei um ein vergünstigtes Mittagsmenü mit drei Gängen, doch wer die gesamte Mahlzeit aß, ging garantiert nicht hungrig nach Hause. Dies erkennen wir daran, dass es auch hierzu zahlreiche Rückmeldungen gab und einige Gäste auf den kritischen Unterton reagierten und bestätigten, dass ihnen diese Menge ausreichend sei. Wir dachten jedoch, dass es sich lohnt, dieses Problem anzusprechen. Den Grundsatz einer restlosen Küchenphilosophie haben wir uns zu eigen gemacht und halten diesen auch weiterhin aufrecht, gleichzeitig haben wir jedoch die Portionen vergrößert. Wir haben praktisch experimentiert, um herauszufinden, was genug und was zu viel ist. Die richtige Balance scheint uns gelungen zu sein, denn in letzter Zeit haben wir kein einziges negatives Feedback erhalten und viele Leute haben uns sogar das äußerst gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die großzügigen Portionen unseres Angebots – auch bei der Mittagskarte – bestätigt.

- Wie hat sich der Verkehr seit der Übergabe verändert?
- Die Monate August und September verliefen auf Hochtouren und der Oktober brachte unerwartet hervorragende Ergebnisse. Damals beteiligten wir uns zum ersten Mal an der Kampagne „Dining City Restaurant Week“, die dieses Frühjahr vom 14. bis 24. März ein großer Erfolg war. wir wiederholen es zwischendurch. Für Gastro-Fans bieten wir ab sofort ein speziell zu diesem Anlass zusammengestelltes Menü an. Tischreservierungen sind für diese Tage ausschließlich auf der Website von Dining City möglich und es gehen bereits Anfragen ein.
– Doch zurück zur Verkehrsbewertung. Im Dezember und Januar ist es wegen der Feiertage überall etwas ruhiger, außer natürlich an Silvester, aber jetzt hat bei uns im Februar richtig Fahrt aufgenommen und die Gäste sind angekommen. Ausländische und inländische Touristen, die wegen der wohltuenden Wirkung des Hévízer Sees in unsere Stadt kommen, bleiben in der Regel nur für ein paar Tage oder eine Woche, wählen uns jedoch häufig für die Dauer ihres gesamten Aufenthalts täglich. Für uns ist das auch ein Beweis dafür, dass jeder, der uns nur einmal besucht, den Unterschied spürt, das Extra, das wir unseren Gästen bieten.
- Darüber hinaus hat sich ein Kreis von Stammgästen entwickelt, denen wir besonders dankbar sind, denn sie sind es, die unsere Arbeit wirklich wertschätzen, indem sie immer wieder zu uns zurückkehren. Diese Bestätigung ist wichtig, da kein erfolgreiches Restaurant ohne Stammkunden auskommt – auch das Liget Royal Restaurant nicht. Wir warten auf alle in Hévíz!